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Eltern über Nacht: 4 Tipps für werdende Adoptiveltern

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  Vor fünfeinhalb Jahren begann unser größtes Abenteuer. Vor fünfeinhalb Jahren sind wir eine Herzensfamilie geworden. Vor fünfeinhalb Jahren haben wir unser erstes Herzenskind adoptiert. Seit dem ist einige Zeit vergangen. Seit dem durften wir viel lernen – über uns und darüber, was es heißt, eine Adoptivfamilie zu sein. Rückblickend hätten wir uns tatsächlich mehr Wissen vorab gewünscht. Das, was uns damals mitgegeben wurde, war das Thema „Aufklärung“: „Seien Sie offen gegenüber Ihrem Kind. Beginnen Sie schon am Wickeltisch damit, Ihrem Kind von seiner Herkunft zu erzählen.“ Ja, das ist wichtig. Aber heute wissen wir, dass das nicht das Wichtigste ist. In den letzten fünfeinhalb Jahren haben wir das eine oder andere Seminar besucht, Artikel gelesen und uns mit anderen Adoptivfamilien ausgetauscht. Wir haben eine pränatale Familienaufstellung gemacht, die uns, auch wenn ich vorher sehr skeptisch war, wirklich geholfen hat, unsere beiden Herzenskinder und das, was sie im Bauch ...

Wie sage ich meinem Kind, dass es adoptiert ist?

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Für uns stand von Anfang an fest, dass wir mit dem Thema "Adoption" offen umgehen wollen. Unsere mittlerweile zwei Herzenskinder sollten von Anbeginn wissen, dass sie zwei Mamas und Papas haben. Doch: Wie erzähle ich meinem Kind, dass es adoptiert ist? Wie formuliere ich es "richtig"? Und: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um das Thema anzusprechen? Ab dem Moment als wir unser Herzenskind das erste Mal in den Händen hielten, gab es für uns nur noch uns und das kleine Wesen. Wir wollten ihm ein liebevolles und warmes Zuhause schenken. All unsere Liebe geben. Wollten, dass es weiß: Wir sind nun für immer für dich da. Wir kuschelten viel und waren damit beschäftigt, in unsere Elternrolle "hineinzuwachsen". Für mich war es mein erstes Kind und ich musste alle "Basics" erst einmal erlernen: Wie genau wickele ich, dass die Windel nicht ausläuft? Wie warm darf das Fläschchen sein? Welche Babycreme ist die beste für trockene Haut? Und so weiter. Und so we...

Ankommen als Adoptivfamilie: Wem erzähle ich was?

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  Wir hatten damals niemandem in unserer Familie oder in unserem Freundeskreis erzählt, dass wir ein Kind adoptieren möchten. Denn wir wollten nicht ständig gefragt werden: "Und, hat schon jemand angerufen? Wie lange werdet ihr wohl noch warten müssen?" Als wir dann den besagten Anruf erhielten, war es Zeit, unsere Familien und Freunde, unsere Arbeitgeber und auch die Nachbarn einzuweihen. Doch: Wem erzählen wir was? Und: Wie offen gehen wir mit dem Thema "Adoption" um? Als wir die freudige Nachricht "verdaut" hatten, riefen wir damals gleich unsere Eltern an. Ich war da sehr direkt und bin sofort auf den Punkt gekommen: "Mama, Papa, wir wollten ja schon immer ein Kind. Heute sind wir nun Eltern geworden. Wir werden ein kleines Herzenskind adoptieren." Ja, überrascht waren meine Eltern, aber sie freuten sich riesig für uns und mit uns. Ich erläuterte ihnen dann im Schnelldurchgang den ganzen Ablauf – von der Bewerbung bis hin zum Anruf. Meine Sch...

Adoption – ein Kind auf Bestellung?

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 Als wir uns für den Weg „Adoption“ entschieden haben, hatten wir zunächst viele Fragen im Kopf: Was müssen wir alles mitbringen? Was wird von uns verlangt? Und: Wie wird eigentlich geprüft, ob wir für die Adoption eines Kindes geeignet sind? Als wir in die Bewerberphase eingestiegen sind, kam plötzlich noch eine Frage auf uns zu, mit der wir, ehrlich gesagt, nicht gerechnet hatten: Was wollen WIR für ein Kind? Wir hatten uns mit Blick auf die Adoption für einen kirchlichen Träger in Bayern entschieden, also nicht für das Jugendamt. Diesen kontaktierten wir zunächst per E-Mail. Darin stellten wir uns kurz vor und äußerten unseren Herzenswunsch – unseren Wunsch nach einem Adoptivkind. Wir erhielten relativ schnell eine Antwort und wurden zum ersten Gespräch eingeladen. Die zuständige Mitarbeiterin der Adoptionsvermittlungsstelle war sehr nett und nahm uns wirklich gut bei der Hand. Wir fühlten uns ab dem ersten Moment wohl – am richtigen Ort angekommen. Sie erklärte uns zunäc...

Adoption in Deutschland - was ihr vorab wissen solltet

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 Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist in Deutschland fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Um den Wunsch nach einem eigenen Kind zu erfüllen, holen sich viele dieser Paare medizinische Hilfe. Die Kinderwunschkliniken erleben einen enormen Boom in den letzten Jahren. Doch dieser Weg ist nicht nur kostspielig, sondern für viele Frauen körperlich und vor allem auch seelisch eine große Belastung. Wir haben unser Familienglück durch die Adoption von zwei Herzenskindern gefunden. Vielleicht auch ein Weg für euch, um euren Herzenswunsch zu erfüllen. Doch was bedeutet "adoptieren" eigentlich? Welche Adoptionsarten gibt es in Deutschland? Und wie läuft die Adoption eines Kindes genau ab? Hier ein paar Fakten zum Thema. 1)    Was bedeutet Adoption eigentlich? Und: Was ist der Unterschied zwischen Adoption und Pflege? Adoption bedeutet die Annahme eines nicht leiblichen Kindes. Sie ermöglicht Kindern, die nicht be...

Der erste Moment als wir dich sahen und die Angst vor dem „Nicht-Lieben-Können“

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  Kann man ein Adoptivkind genauso lieben wie sein leibliches Kind? Diese Frage begegnet mir öfter. Manche Menschen können sich das nicht vorstellen und entscheiden sich deshalb bewusst gegen eine Adoption. Doch Liebe hat nichts mit Genetik zu tun.   Als wir den besagten Anruf der Adoptionsvermittlungsstelle erhielten, stand unser Leben Kopf. Die Freude war riesig. Doch dann fiel uns ein, dass wir noch jede Menge zu tun hatten. Denn wir hatten ja nicht damit gerechnet, dass der Anruf jemals kommen würde. Wir brauchten noch so viel: Kinderbett, Autositz, Babykleidung, Windeln, Flaschen und und und. Auch hatten wir bis zu diesem Moment noch niemanden von unserer Bewerbung erzählt. Warum nicht? Nun, wir dachten nicht, dass es klappen würde. Wir wollten nicht ständig gefragt werden: "Und, habt ihr schon einen Anruf bekommen?" Auch das mussten wir noch alles nachholen. Doch Priorität hatte erst einmal das kleine Wesen. Leider konnten wir erst am nächsten Morgen ins Krankenhaus. U...

Wie wir eine Herzensfamilie wurden? Unser Weg zum Herzenskind durch Adoption

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  Mein größter Herzenswunsch war es, ein eigenes Kind zu bekommen. Mein Partner hatte zwar bereits zwei fast erwachsene Kinder aus erster Ehe, doch wollte er mit mir zusammen noch einmal diesen Weg gehen und mit mir einen kleinen Menschen auf diese Welt bringen. Doch dass dies ein langer und sehr emotionaler Weg mit vielen Tiefen und einem unerwarteten Happy End werden würde, damit hatten wir beide nicht gerechnet.